Mikrokosmos Stadtviertel
Lokale Partizipation und Raumpolitik
Autor*in: Wade, Manuela
Reihe: Materialitäten
Jahr: 2015
Sprache: Deutsch
Umfang: 216 S.
Verfügbar
- Inhalt:
- ... mit Manuela Wade1. »Bücher, die die Welt nicht braucht.« Warum trifft das auf Ihr Buch nicht zu?Weil wir wieder anfangen müssen, unsere direkte räumliche Umgebung aktiv zu gestalten und sie gegebenenfalls zu verändern. Es sind unsere Städte, unsere Viertel, unsere Regionen. Die Menschen, die ich im Zuge der Recherchen für mein Buch interviewt habe, tun genau dies – zwar in sehr unterschiedlichen Kontexten und Weltregionen, aber in gemeinschaftlichen Aktionen. Somit zeigen sie Ansatzpunkte auf, von denen wir lernen und an denen wir ansetzen können.2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?Die Frage, warum und unter welchen Bedingungen sich Menschen organisieren, beschäftigt uns schon lange. Aufgrund der Vielfältigkeit der Gründe sind diese schwer zu erfassen. Mein Buch bringt über die Wohnungspolitik als staatliche Strategie sowie über lokale soziale Einbindungen von Bewohner/-innen die räumliche Dimension als zu beachtenden Faktor für Partizipation ein. Der Ausgangspunkt der Ebene der Stadtviertel ermöglicht zudem eine detailgetreuere Betrachtung der Funktionsweisen von Städten.3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?Es findet eine Repolitisierung der Stadt statt, welche sich auch in den wissenschaftlichen Debatten niederschlägt. Vor dem Hintergrund von Reklamations- und Aneignungsstrategien über städtische Räume haben sich einerseits Diskussionen über die Möglichkeiten für eine bessere Einbindung von Bewohner_innen in die Stadtpolitik, auf der anderen Seite Debatten über neue soziale Ungleichheiten und Ausgrenzung innerhalb von Städten entwickelt. Genau an diesem Schnittpunkt setzt mein Buch an.4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?Mit Marie Jahoda, einer der Autor_innen von ›Die Arbeitslosen von Marienthal‹, über soziale und politische Partizipation unter schwierigen Voraussetzungen – also in Vierteln, die von sozialer Exklusion besonders betroffen sind. Daran anschließend würde ich mit ihr über methodische Möglichkeiten, diese zu dokumentieren und zu analysieren, diskutieren. Es wäre, denke ich, ein Gespräch über die Zukunft der Sozialreportage in einem wissenschaftlichen Sinn.5. Ihr Buch in einem Satz:Mein Buch ist eine Auseinandersetzung mit dem Stadtviertel als Ausgangspunkt und Resultat von lokaler Partizipation. Zunehmende Disparitäten innerhalb von Städten, Privatisierung staatlicher Bereiche, steigende Wohnkosten - Prozesse wie diese manifestieren sich in einzelnen Stadtvierteln und schaffen Bedingungen für Initiativen der Bevölkerung. Gleichzeitig verändern sich Orte in ihren Bedeutungen durch das Handeln der Menschen auf der einen und durch staatliche Strategien auf der anderen Seite. Manuela Wade geht diesen Prozessen nach und zeigt, wie die Bewohner_innen von drei ausgewählten Stadtvierteln in unterschiedlichen Teilen der Welt damit umgehen, welche Rolle Wohnen in diesem Kontext spielt und warum dies zu einer Repolitisierung der Stadt führen kann.
Manuela Wade (Dr.in phil.) lehrt an der Universität Wien. Ihre Forschungsinteressen sind Partizipation, räumliche Dimensionen sozialer Ungleichheit sowie das Verhältnis von Zentrum und Peripherie.
Titelinformationen
Titel: Mikrokosmos Stadtviertel
Reihe: Materialitäten
Autor*in: Wade, Manuela
Verlag: transcript Verlag
ISBN: 9783839428887
Kategorie: Sachmedien & Ratgeber, Gesellschaft, Nachschlagewerke
Dateigröße: 2 MB
Format: PDF
Max. Ausleihdauer: 21 Tage