1989 und wir
Geschichtspolitik und Erinnerungskultur nach dem Mauerfall
Autor*in: Klinge, Sebastian
Reihe: Histoire
Jahr: 2015
Sprache: Deutsch
Umfang: 438 S.
Verfügbar
1.0
- Inhalt:
- ... mit Sebastian Klinge1. »Bücher, die die Welt nicht braucht.« Warum trifft das auf Ihr Buch nicht zu?Wir wissen noch viel zu wenig über den aktuellen und zukünftigen Platz der Erinnerung an die DDR und das Jahr 1989; und wir wissen noch viel zu wenig über die Geschichtspolitik, die mit den technischen, sozialen oder eben politischen Bedingungen des 21. Jahrhunderts möglich und nötig sind. Beides versucht mein Buch auszuloten.2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?Die Art, wie ich Geschichtspolitik darstelle und interpretiere, ist an die ›Akteur-Netzwerk-Theorie‹ angelehnt. Diese Perspektive ist unter Historikern noch relativ neu. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie geschichtspolitische Akteure sichtbar werden lässt, die zuvor nicht als solche wahrgenommen wurden: Der Fernseher, das Handy, Architekturen oder Ausstellungsbesucher. Indem ich auch diese Akteure auftreten lasse, ändert sich zwangsläufig meine Perspektive auf Geschichtspolitik generell.3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?Wenn wir über die deutsche Geschichte und die dazugehörige Erinnerung reden, sind diese Diskurse oft emotional und mit bestimmten Wertmaßstäben aufgeladen – auch zu Recht. Die Geschichtsforschung versucht meist, diese Diskurse zu korrigieren. Meine Arbeit versucht sich in einer anderen Art, Geschichtspolitik und die dazugehörige Geschichtskonstruktion zu beschreiben – nicht zuletzt dadurch, dass sie die Konstruktion ernst nimmt, was vielen Forschungsbeiträgen zu diesem Thema schwer fällt.4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?Mit jedem, für den das Thema irgendeinen Bezug hat: Seien dies Zeitzeugen, Kuratoren, Fachkolleg_innen, Schulklassen oder Fernsehredakteur_innen, egal ob Ost oder West, inner- oder außereuropäisch. Geschichtspolitik wird von ›uns allen‹ gemacht und die Frage, wie ›wir‹ sie betreiben wollen, schließt niemanden aus, sondern vielmehr nach Möglichkeit alle ein. Mein Buch ist so hoffentlich eine Einladung zu diesem Diskurs.5. Ihr Buch in einem Satz:Was treibt die DDR-Erinnerung? Die Geschichtspolitik zur DDR ist ein noch junges Kapitel in der deutschen und europäischen Erinnerungsgeschichte. Besonders der Umgang mit dem »Mauerfall« und der »Friedlichen Revolution« sucht noch seinen Ort in der Erinnerungslandschaft. Dazu lud eindrücklich der 20. Jahrestag dieser Ereignisse 2009 ein. Wie genau sah die Geschichtspolitik dieses Jubiläumsjahres aus und welcher Logik folgte sie? Was waren ihre Interessen und Ziele? Welche Akteure waren maßgeblich daran beteiligt? Welches Bild des Epochenjahres 1989 wurde dabei entworfen? Sebastian Klinge geht diesen Fragen nach und zeichnet zugleich ein aktuelles Porträt der Geschichtspolitik im 21. Jahrhundert.
Sebastian Klinge promovierte in Zeitgeschichte an der Universität Jena. Seine Forschungsschwerpunkte sind Geschichtspolitik, Wissenschafts- und Kulturgeschichte sowie Geschichte und Theorie der Medien.
Titelinformationen
Titel: 1989 und wir
Reihe: Histoire
Autor*in: Klinge, Sebastian
Verlag: transcript Verlag
ISBN: 9783839427415
Kategorie: Sachmedien & Ratgeber, Kunst, Kultur & Medien, Kulturwissenschaften
Dateigröße: 9 MB
Format: PDF
Max. Ausleihdauer: 21 Tage
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